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Klaus Woltron

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Donald Trumps Abschiedsbrief

Die Europäer haben sich auf einen falschen Freund jenseits des Atlantiks verlassen..............

Klaus Woltron

„Es ist gefährlich, die USA zum Feind zu haben.....
.....kann aber tödlich sein, sie zum Freund zu haben“ (Henry Kissinger). Dies bewahrheitet sich, nach einer langen Reihe unrühmlicher Beispiele (Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan etc.) nunmehr aufs Neue in der Ukraine. Das Unheil begann vor etwa zehn Jahren.

„Sie wissen schon: „Zum Teufel mit der EU!“ („Fuck the EU“), so die damalige Assistant Secretary of State im US-Außenministerium Victoria Nuland am 4. Feb. 2014 während eines Gesprächs mit dem US-Botschafter in der Ukraine, Geoffrey R. Pyatt. Schon damals schimmerte da die Verachtung der USA gegenüber der EU durch. Nach dem jüngsten offenen Bekenntnis von Vizepräsident Vance und der Verdatterung der NATO- Granden in München am letzten Wochenende offenbarte sich diese bisher insgeheime Position: Die USA zeigen den Europäern offen den Stinkefinger.

«Wenn Sie Angst vor Ihren eigenen Wählern haben, kann Amerika nichts für Sie tun», so US-Vizepräsident Vance bei der Münchener Sicherheitskonferenz. Das Publikum lauschten entsetzt, als Vance zum Höhepunkt seiner Rede kam: Er fürchte die Bedrohung Europas von innen mehr als externe Akteure wie Russland und China. Präsident Trump lobte Vances Rede und betonte die Bedeutung der freien Meinungsäußerung in Europa.

Nach den ersten russisch-amerikanischen Gesprächen in Riad übte der US-Präsident scharfe Kritik am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Selenskyj habe drei Jahre Zeit gehabt, um den Krieg zu beenden, "Ihr hättet ihn niemals beginnen dürfen. Ihr hättet einen Deal eingehen können.“

Europäische Nato-Staaten sind nach dem Ukraine-Vorstoß des US- Präsidenten zutiefst beunruhigt. Der deutsche Verteidigungsminister  Pistorius kritisierte, dass die USA noch vor Gesprächen mit Wladimir Putin über ein Ende des russischen Angriffskriegs schon öffentlich Zugeständnisse gemacht hätten. Auch aus Frankreich kamen mahnende Worte.  Die Ukraine fürchtet bereits einen amerikanisch-russischen Diktatfrieden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Ukraine werde kein Friedensabkommen zwischen den USA und Russland ohne die Beteiligung Kiews akzeptieren.

„Als unabhängiges Land können wir einfach keine Abkommen ohne uns akzeptieren. Und das sage ich unseren Partnern gegenüber sehr deutlich. Wir werden keine bilateralen Verhandlungen über die Ukraine ohne uns akzeptieren“, sagte Selenskyj am Donnerstag bei einem Besuch eines Atomkraftwerks in der Westukraine.

Trump zeigte viel Verständnis für Russland und fand gleichzeitig kaum ein freundliches Wort für den engen Verbündeten Ukraine. Den Verteidigern ließ Trump ausrichten, sie hätten besser gar nie gekämpft: «Es war keine gute Idee von ihnen, diesen Krieg zu führen», sagte er. Eine Nato-Mitgliedschaft Kiews schloss der amerikanische Präsident als "unpraktisch" aus, eine Rückeroberung besetzter Gebiete ebenfalls.

Selenskyj wird lernen müssen, dass sein Regiment zu Ende geht. Die Europäer sehen gerade entsetzt ein, dass sie sich auf einen falschen Freund jenseits des Atlantiks verlassen haben und sich nun allein inmitten eines Trümmerfelds, überflutet von Millionen Vertriebenen aus dem Irak, Syrien und Afghanistan wiederfinden. Sie werden es wohl oder übel "schaffen" müssen. 

Kommentare
KW am 20.02.2025 um 11:08 Uhr:

Zu WASTL: An den Zeiten hat sich nur geändert, dass Trump offen zugibt, was seine Vorbänger verdeckt und insgeheim unternahmen. Jetzt wissens auch die dümmsten Kölber.

WASTL am 20.02.2025 um 10:40 Uhr:

Wen wundert es eigentlich noch, dass ein Trump in einem lächerlichen aber brandgefährlichen Cäsarenwahn von Gottes Gnaden, nun Selenski die Schuld am Krieg mitten in Europa gibt.
Putin hat also recht, wenn er sich die Ukraine mit Waffengewalt nehmen möchte.
Einer, der selbst laut verkündet, er werde sich Grönland einverleiben und auch vor Canada nicht halt machen, hat also großes Verständnis dafür.
Trump u Putin sind Zwillinge.
Sie leben in der überwunden geglaubten Vorstellung, dass nun wieder steinzeitlichen Formen des Faustrechts des Stärkeren gelten.
So schnell können also verrückte Politiker an den Schalthebeln der Macht, in einen diktatorich autokratischen Machtwahn verfallen und die Welt und ihre modernen Errungenschaften, bis hin zu einem Leben in friedlicher Koexistenz, in kürzester Zeit zerstören.
Schlimme Zeiten stehen uns bevor.
Für die USA hat eine neue unrühmliche Geschichtsschreibung begonnen!