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Klaus Woltron

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Europa im Kriegstaumel

Jeder Schuss a Russ.....Serbien muß sterbien.....

Klaus Woltron

Spitäler müssen für den Kriegsfall gerüstet werden.

„Die militärische Bedrohung Europas bedeutet massiven Handlungsbedarf für das deutsche Gesundheitssystem!“ (Judith Gerlach, CSU.) “Spitäler müssen kriegstauglich gemacht werden.“

Vorerst sollte man m.E. unsere Krankenhäuser für den tagtäglichen „Friedenseinsatz“ fit machen: Viele Patienten warten monatelang auf unaufschiebbare Eingriffe. Viele sterben.

EU- Strategie aus dem Bauch

Diese dümmliche Entgleisung ist nur ein Beispiel für die Hysterie, den der Scheidungsbrief Trumps an die EU auslöste. Aus dem Bauch heraus schoss Frau v.d. Leyen alsbald das 800-Milliarden-Programm "Rearm Europe"  ins verschreckte Volk. Als sich Entsetzen regte, wurde es eilig auf das harmlose "„Readiness 2030“ umgetauft: Perfekt nach George Orwells "War is peace- freedom is slavery." Folgsam brachte unsere Außenministerin werbewirksam 7 Mio. Euro Steuergeldmit alsbald nach Kiew.

Zwei vergessene Katastrophen

 „Europa muss sich gegen die Bedrohung aus dem Osten schleunigst bewaffnen!“ Angesichts der fast gleichlautenden Kommentare in allen Medien fühlt man sich an  Cato den Älteren (234 bis 149 v. Chr.) erinnert. „Ceterum censeo Carthaginem delendam esse!“ (Übrigens meine ich, dass Karthago zerstört werden muss). Diesmal geht’s nicht gegen Karthago, sondern um Russland. Die Katastrophe Frankreichs an der Beresina (1812) und Deutschlands in Stalingrad (1942) ist vergessen. Dies alles ist in der kollektiven Erinnerung der Russen aber hellwach. Man wird dort die bombastischen Aufrüstungspläne  zum Anlass nehmen, die eigenen Arsenale schnell zu komplettieren.

Was plant Putin?

Die Sorge des Westens:  Putin könnte nach einem Erfolg in der Ukraine weitere europäische Länder mit historischen Verbindungen zu Russland ins Visier nehmen. Die baltischen Staaten, Polen, Moldawien und Georgien stehen dabei im Fokus. Konkrete Pläne bleiben freilich im Dunkel und werden im Westen aus unterschiedlichen Motiven grell an die Wand gemalt.

 Es scheint unwahrscheinlich, dass Russland sich nach den enormen militärischen und wirtschaftlichen Verlusten zu solchen Abenteuern in näherer Zukunft entschließen könnte — wenn überhaupt. Die wichtigste Frage ist dabei: Wozu? Was wäre damit gewonnen? Ein strategischer Vorteil als Weltmacht sicher nicht, und ein wirtschaftlicher auch nicht.

Wie der Erste Weltkrieg provoziert wurde

Wie ordnet man das allgemeine Kriegsgeschrei — wie dereinst „Serbien muß sterbien!“ „Jeder Schuss a Russ!“ nun ein?  Christopher Clarks Werk  „Schlafwandler“  schildert  das Hineinschlittern in den Ersten Weltkrieg. Deutschland und Großbritannien konkurrierten im Bau von Kriegsschiffen (z. B. Dreadnoughts), während die Armeen auf dem Kontinent immer größer wurden. Dieses Wettrüsten schuf eine Atmosphäre, in der Krieg als unvermeidlich angesehen wurde.

Wie Traumwandler versuchen unsere geschichtslosen Entscheidungsträger gerade, der Bevölkerung Krieg und nicht Frieden als ultima ratio zu präsentieren. Nicht zu vergessen: Bei 800 Milliarden Euro Aufwand für Rüstung fallen viele Provisionen ab- nicht nur für Lobbyisten: Nachtigall, ich hör dir trappsen!

Der Fluch der selbst erfüllenden Prophezeiung

Der vor 112 Jahren geplatzte Teufelskreis forderte bis 1945 etwa 85 Millionen Menschenleben, allein in Russland 25-30 Millionen (30%). „Der einzige Weg, wie wir den Frieden sichern können, ist die Bereitschaft, diejenigen abzuschrecken, die uns Schaden zufügen wollen. Das Ganze muss bis 2030 geschehen“. (Neuestes Weißbuch der EU-Kommission). Von Diplomatie ist keine Rede: Die „Außenbeauftragte“ in Brüssel wirkt wie ein Kriegsminister im Fronteinsatz.

Wie stellt sich eine Bedrohung durch Russland dar?

  • Putin konnte im Ukrainekrieg nicht einmal  1,7% der Fläche Europas (ohne Russland) erobern. Dies bezahlten die Russen mit etwa 200.000 Toten und Verwundeten sowie schwersten wirtschaftlichen Schäden.
  • Die NATO war nur als Geld- und Waffenlieferant und Systemunterstützer, nicht aber direkt, aktiv.
  • Von beiden Seiten wurde akzeptiert, dass ein Vordringen auf das Terrain des jeweils anderen einen weltweiten Atomkrieg provozieren würde.

Diese Fakten lassen eher wenig Furcht aufkommen. 

Was geht im Westen vor?

Der Ukraine- Krieg scheint nur eine Figur auf dem Schachbrett der Gewaltigen zu sein.  Russland soll in die Gemeinschaft der Großmächte zurückkehren und sich die Einflusssphären mit den USA teilen.  Präsident Trump plant eine Umstrukturierung der NATO, fordert höhere Verteidigungsausgaben von den Europäern und erwägt eine Reduzierung der US-Militärpräsenz in Europa,  Die Verhandlungen über all diese schwierigen Fragen werden sich noch lange hinziehen.

Wer profitiert vom Kriegsgeschrei?

  • Die Waffenindustrie
  • Tausende Lobbyisten
  • Anonyme Provisionsempfänger
  • USA und NATO
  • Brüsseler Zentralisten

Die extreme Rechte in Europa wird durch die geschürte Angst im Volk  massiv gestärkt werden. Da nützen auch Orwell’sche Täuschungsmanöver nichts. 

Wer verliert?

  • Die zivile Infrastruktur
  • Forschung, Entwicklung und Ausbildung
  • Soziale Systeme
  • Der gesamte Wohlstand in Europa.

Hüftschüsse aus Unverstand

Die Hysterie Brüssels zeugt von Unfähigkeit zu langfriste Strategieentwicklung. Der aus der Hüfte geschossene Wahnsinnsplan zum spontanen Investment von fast einer Billion Euro wird so enden wie die korruptionsschwangere Vakzine- Beschaffung oder die Totgeburt des Green Deals. Anstatt mit Bomben und Granaten zu fuchteln, die man erst in 5 Jahren haben wird, möge man eine unaufgeregte, angemessene Nachrüstung durch diplomatische Verhandlungen begleiten.

Putin wird in der Zwischenzeit nicht in Europa einmarschieren.

Wo sind die „Weisen Staatenlenker“? Verborgen, wie Stecknadeln im Heuhaufen!

Kommentare
Inge Aigner am 23.03.2025 um 10:48 Uhr:

Sehr geehrter Herr Doktor!
Ich habe es schon 1 x geschrieben, leider ist das nicht weggegangen- im Gegenteil
es war weg.
Mit lieben Grüßen Inge Aigner

Inge Aigner am 23.03.2025 um 10:46 Uhr:

Sehr geehrter Herr Dr. Woltron!
Danke unser Sonntag ist gerettet. Ich werde diese Adresse an meine Freunde, die
unter anderem (Werner Hardt-Strehmyayr ) geschrieben haben: furchtbar, der beste
"Schreiberling" ist weg?
Ich sehe das auch so, werde die Zeitung abbestellen und auch schreiben, warum ich das
mache.
Mit ganz besonders lieben Grüßen Inge Aigner, Dieter Schöfnagel ( Obmann der Wiener Sprachblätter) und Timmy ( Tierheimhund, jetzt Chef bei uns!!)

Marion Schuster am 23.03.2025 um 10:46 Uhr:

Danke für ihre scharfsinnigen Berichte, immer logisch, scharfdenkend, kritisch und nachdenklich. Sehr gut gemacht mit dem Blog, Krone Bunt ist mit dem rosaroten Papierl gleichzusetzen, Krone Bunt ohne Dr.Woltron ist nix wert. Sehe sie sehr gerne auf YouTube. Herzlichen Dank

Wolfgang Schaffer am 23.03.2025 um 10:11 Uhr:

Danke Herr DI Dr. Klaus Woltron für Ihren neuen Blog hier.
In der Krone Bunt sind Sie mir abgegangen und zum Glück hatte ich hier Ihren Blog gefunden.
Ein Ehrlicher Blog, der vielen die Augen öffnet, wenn die es so wollen. Die Krone hatte ich bis März 2020 im Abo und nach 38 Jahren wurde die dann gekündigt, das sehr Nervenauftreibend war - die waren äußerst aggressiv um das Abo zu halten, da verbot ich denen jede weitere Kontaktaufnahme mit mir - ja und jetzt, brauche ich sonntags das Blatt auch nicht mehr zu kaufen, weil das Blatt jetzt so etwas von Wertlos geworden ist.
Dankeschön das Sie uns Ihr großartiges Wissen mit uns teilen!
Herzliche Grüße aus Oberösterreich.

Hubert Fäßlacher am 23.03.2025 um 10:09 Uhr:

Ich war enttäuscht, als ich Sie in der Krone Bunt nicht mehr fand (übrigens der Hauptgrund warum ich Krone las).
Glücklicherweise wurde ich auf Ihren Blog aufmerksam gemacht und es ist eine Wohltat ihn zu lesen.

Petra Hubert-Schimek am 23.03.2025 um 09:36 Uhr:

Danke für Ihren Blog! Krone Bunt, früher gern am Sonntag gelesen, ist für mich jetzt mehr "schischi "als früher. Schade, dass Sie dort nicht mehr schreiben, glücklicherweise gibt es jetzt diese Informationsquelle. Ihre aktuelle Analyse beruhigt mich ein wenig und ich hoffe, Sie haben recht. Beste Grüße & einen schönen Sonntag!

Roswitha Neu-Schindler am 23.03.2025 um 09:31 Uhr:

Danke Herr Dr. W., dass Sie die Zeit und Arbeit auf sich nehmen und als Korrektiv und zur Unterstützung der Leute auftreten, die korrekte, mit scharfen Verstand formulierte Artikel, zu brennenden Themen , lesen möchten. Wie schwer ist dies in diesen Tagen geworden. Und nun die Frage, wie können wir uns vor diesem Moloch EU und unseren Politikern schützen, ich sehe keinen Ausweg.

Marlies B. am 23.03.2025 um 08:32 Uhr:

Danke für diese gute Analyse!
Hatte heute beim Frühstück schon einen Lachanfall, als ich in Krone Bunt das Loblied auf Flintenuschi lesen durfte. Sagte tu meinem Mann:"Als Wiltron noch seine Kommentare hier veröffentlichen konnte, war die Welt noch in Ordnung!"

WittHa am 22.03.2025 um 21:14 Uhr:

Das Tragische daran ist, dass die Mehrheit der staatlichen, politischen Verantwortlichen aus Angst oder Ehrfurcht, den EU-Wahnsinn auch noch zustimmen. Die wenigen Politiker, die den EU-Wahnsinn ablehnen, werden durch EU-Einflussnahme kalt gestellt. Damit wurde auch die Demokratie weitgehend abgeschaft. Leider sehe ich keine legale Möglichkeit, diesen Teufelskreis friedlich legitim zu durchbrechen. Danke für Ihre "historisch richtigen" Beiträge, denn jeder Konflikt hat auch eine Vorgeschichte.

Dr.Siegfried Dillersberger am 22.03.2025 um 20:38 Uhr:

Als begeisterter Leser ihrer Beiträge in der Krone hatte ich Entzugserscheinungen nachdem das Blatt Ihre Mitarbeit eingestellt hat. Jetzt bin ich froh darüber, dass ich Ihren Blog gefunden habe. Wieder 100%ig treffend ist Ihr heutiger Beitrag, herzlichen Dank dafür. Ihr Blog sollte Pflichtlektüre für alle Verantwortlichen sein, vor allem aber für die Journalisten, die ganz offensichtlich bestrebt sind durch willfährige Berichterststtung die eigene Existenz zu sichern. Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.