War es klug, sich einem Verein auszuliefern, der sich in eine Kolonie der USA verwandelt? Wurde uns nicht 2000 in Lissabon großsprecherisch prognostiziert, dass die EU „im Rahmen des globalen Ziels …ein Vorbild für den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Fortschritt in der Welt sein wolle?“ 25 Jahre später müssen wir mit geborgten Milliarden US-Arbeitsplätze schaffen und uns in eine totale Abhängigkeit von teuren Energieträgern begeben, während allein in Österreich 10.000 Jobs auf der Kippe stehen. Ist Frau v.d.Leyen tatsächlich völlig unfähig- oder die trojanische Stute Trumps in Brüssel?
Der Kotau der EU bedeutet noch lange nicht das Ende von Trumps Masterplan. Das ganz dicke kommt erst.
Inhalt
Die Grand Strategy der USA
Trumps jüngste brutale Erpressung der Europäer ist der Höhepunkt einer über Jahrzehnte verfolgten Strategie der USA. Sie wurde öffentlich, als der Nationale Sicherheitsberater Präsident Carters, Zbigniew Brzesinski, deren Prinzipien in zwei Büchern erläuterte: „The Grand Chessboard“, 1997, und „Strategic Vision“, 2012. Der Kern:
„Ein Deutschland (und eine EU. Anm.), eng mit Russland verbunden, könnte das gesamte geopolitische Gleichgewicht in Eurasien verändern.“
„Die Erweiterung der NATO nach Osten ist das effektivste Mittel, um sicherzustellen, dass Russland nicht zu seinen imperialen Ambitionen zurückkehrt.
„Ohne die Ukraine hört Russland auf, ein eurasisches Imperium zu sein.“
Ergänzt soll diese Strategie durch den Plan von
Der zeitliche Verlauf
Der Wettstreit mit den USA erschöpfte und zerstörte die UdSSR, Ab 2000 stabilisierte sich Russland unter Wladimir Putin. Die Spannungen mit dem Westen wuchsen.
Das Ringen um die Ukraine
2014 unterzeichnete die Ukraine ein Assoziierungsabkommen mit der EU. Russland reagierte mit der Annexion der Krim. 2022 begann der Ukraine-Krieg. Verhandlungen blieben bisher erfolglos. Trotz zahlreicher Sanktionen, zigtausender Opfer und der Hingabe von Hunderten Milliarden an die Ukraine konnte der Vormarsch der Russen nicht gestoppt werden.
Feindbild Putin
Seit 2014 wird Wladimir Putin öffentlich als Autokrat dargestellt, der die europäische Ordnung herausfordert. Westliche Experten mit Nähe zur USA und NATO warnen vor möglichen Angriffen auf weitere Staaten, falls Russland in der Ukraine erfolgreich ist. Analysen schätzen diese Gefahr allerdings als begrenzt ein, da Russlands Kräfte durch den Ukraine-Krieg stark beansprucht sind. Sehr vieles an diesen Warnungen scheint zweifelhaften Interessen zu dienen.
Donald Trump wird wieder Präsident
Screenshot
Im Jänner 2025 übernahm Trump wieder das Steuer in Washington und setzte sofort seine vom „Council of Economic Nationalists“ vorbereitete Strategie der Einhebung von Zöllen um. Im Falle der EU bedeutete dies den Gipfelpunkt der um die Jahrtausendwende gestarteten Strategie mit erpresserischen Methoden.
Der Deal mit van der Leyen in Schottland
Nachdem so alle Messer zur Vorbereitung des Showdowns gewetzt waren, schlug Trump am 17. Juli 2025 gnadenlos zu. Die militärische Abhängigkeit Europas von den USA in der NATO, und die Drohung, die Unterstützung für die Ukraine zu reduzieren, dienten als brutale Druckmittel. Die weltweit geschürte Kriegsangst vor Russland untermauerte die Erpressung. Die EU konnte diesem Druck nichts entgegensetzen. .
Die totale Unterwerfung
„Es wird der größte aller Deals“, so Trump während der Verkündung der Einigung. Von der Leyen lächelte strahlend. Der Zollsatz auf die meisten Importe in die USA wird bei 15 Prozent liegen. US-Autoimporte in die EU sind im Gegensatz dazu zollbefreit. Die Zölle auf Stahl und Aluminium bleiben bei 50 Prozent. Die EU verpflichtet sich zu Investitionen und Waffenkäufen in den USA in der Höhe von 600 Mrd. $ und zur Abnahme von Energieträgern um 750 Mrd.$.
Uneinhaltbare Zugeständnisse
Die USA bieten ausschließlich fossile Energieträger an. Der Green Deal und das Klimaziel der EU, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen führen sich damit ad absurdum. Die versprochenen Investitionen in den USA werden in Europa zigtausende Arbeitsplätze vernichten- allein in Österreich geschätzte 10.000. Sie müssen mit neuen Schulden finanziert werden. Frau van der Leyen hat damit, neben der Opferung lebenswichtiger Positionen der Mitgliedstaaten, Zusagen gemacht, die a priori unsinnig und unmöglich einzuhalten sind. Dementsprechend entsetzt sind die Reaktionen der Mitgliedstaaten, die dem Deal noch zustimmen müssten.
Die Lehren aus dem Debakel
Die USA sind die Größten am Kapitalmarkt und die Stärksten, was die Beeinflussung der Nachrichten weltweit anlangt. Sie geben weitaus mehr für „Verteidigung“ aus als jedes andere Land der Welt und haben die größte Rüstungsindustrie. Sie dominieren die Entwicklung der Computertechnik und Künstlichen Intelligenz. Trump ist nicht der erste Präsident, der US-Interessen verfolgt. Aber er ist der Erste, der diese Dominanz gegenüber seinen Alliierten sadistisch grinsend ausspielt. Es küssen ihm paradoxer Weise viele die Hände- ein Symbol für die Dekadenz der EU.
Der „Deal“ ist ein Erfolg für Trump, der aber angesichts von dessen Sprunghaftigkeit und des beginnenden Aufstands einzelner EU-Staaten heiße Diskussionen zur Folge haben wird. Das Wunschdenken, man hätte jetzt um den Preis der Unterwerfung Planungssicherheit gewonnen, wird der Einsicht weichen, dass nur die Selbsterniedrigung andauert. Die Angelegenheit verharrt in ungeklärter Schwebe.
Es bleiben viele Fragen
Haben wir uns 1995 der EU angeschlossen, um jetzt zuzusehen, wie unsere Ersparnisse dazu verwendet werden, schlecht wirtschaftenden EU-Staaten beizuspringen?
War es klug, sich einem Verein auszuliefern, der sich in eine Kolonie der USA verwandelt? Wurde uns nicht 2000 in Lissabon großsprecherisch prognostiziert, dass die EU „im Rahmen des globalen Ziels …ein Vorbild für den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Fortschritt in der Welt sein wolle?“
25 Jahre später müssen wir mit geborgten Milliarden US-Arbeitsplätze schaffen und uns in eine totale Abhängigkeit von teuren Energieträgern begeben, während allein in Österreich 10.000 Jobs auf der Kippe stehen.
Ist Frau v.d.Leyen tatsächlich völlig unfähig- oder die trojanische Stute Trumps in Brüssel?
Was macht man mit einer Führung, die einen derart katastrophalen Niedergang zu verantworten hat? Das zu beurteilen, geschätzte Leserschaft, wird nicht schwerfallen.
Das ganz dicke Ende kommt noch……
Der Mar-a-Lago Accord
Der Harvard-Absolvent Stephen Miran veröffentlichte jüngst einen Essay mit dem Titel: „Anleitung zur Umstrukturierung des globalen Handelssystems.“ Miran ist Vorsitzender des Council of Economic Advisers (CEA) im Weißen Haus. Im „Mar-a-Lago Accord“ ist zu lesen, was Trump insgesamt plant:
Ein Wirtschafts- und Währungssystem, das Trumps Regeln gehorcht: dem Recht des wirtschaftlich und militärisch Stärkeren, mit einem abgeschwächten Dollar und erstarkten Industriearbeitsplätzen in den USA. Einer Welt, in der Amerika wieder als einzige Hegemonialmacht auftreten kann.
Mirans Zusammenfassung auf deutsch- für den geduldiges Leser
Der Wunsch, das globale Handelssystem zu reformieren und die amerikanische Industrie gegenüber dem Rest der Welt fairer zu positionieren, ist seit Jahrzehnten ein wiederkehrendes Thema von Präsident Trump. Wir stehen möglicherweise an der Schwelle zu einem Generationswechsel im internationalen Handels- und Finanzsystem.
Die Wurzel der wirtschaftlichen Ungleichgewichte liegt in der anhaltenden Überbewertung des Dollars, die einen Ausgleich des internationalen Handels verhindert. Diese Überbewertung wird durch die unelastische Nachfrage nach Währungsreserven getrieben. Mit dem Wachstum des globalen BIP wird es für die Vereinigten Staaten zunehmend schwieriger, die Bereitstellung von Währungsreserven und den Verteidigungsschirm zu finanzieren, da das verarbeitende Gewerbe und der Handelssektor die Hauptlast der Kosten tragen.
In diesem Essay versuche ich, einige der verfügbaren Instrumente zur Umgestaltung dieser Systeme, die mit ihrem Einsatz verbundenen Kompromisse und politische Optionen zur Minimierung der Nebenwirkungen aufzuzeigen. Dies ist keine politische Befürwortung, sondern ein Versuch, die Folgen potenzieller signifikanter Änderungen der Handels- oder Finanzpolitik für die Finanzmärkte zu verstehen.
Zölle generieren Einnahmen und haben, wenn sie durch Währungsanpassungen ausgeglichen werden, nur minimale inflationäre oder andere negative Nebenwirkungen, was den Erfahrungen der Jahre 2018 und 2019 entspricht.
Währungsanpassungen können zwar Anpassungen der Handelsströme behindern, deuten aber darauf hin, dass die Zölle letztlich von dem betroffenen Land finanziert werden, dessen reale Kaufkraft und Vermögen sinken, und dass die erzielten Einnahmen die Lastenverteilung für die Bereitstellung von Währungsreserven verbessern.
Zölle werden wahrscheinlich in einer Weise eingeführt, die eng mit nationalen Sicherheitsbedenken verknüpft ist, und ich erläutere verschiedene mögliche Umsetzungsschemata. Ich gehe auch auf optimale Zollsätze im Kontext des übrigen US-Steuersystems ein. Eine Währungspolitik, die auf die Korrektur der Unterbewertung anderer Währungen abzielt, bringt ganz andere Zielkonflikte und potenzielle Auswirkungen mit sich. Historisch gesehen haben die Vereinigten Staaten multilaterale Ansätze bei Währungsanpassungen verfolgt. Obwohl viele Analysten glauben, dass es keine Instrumente gibt, um Währungsfehlbewertungen einseitig zu bekämpfen, ist dies falsch.
Ich beschreibe einige mögliche Ansätze für multilaterale und einseitige Währungsanpassungsstrategien sowie Mittel zur Abschwächung unerwünschter Nebenwirkungen. Abschließend erörtere ich verschiedene Auswirkungen dieser politischen Instrumente auf die Finanzmärkte und ihre mögliche Abfolge.“
Dazu nächste Woche mehr, an dieser Stelle.
2 Antworten
Ausgezeichnete Zusammenfassung der aktuellen Lage.
Danke!
Dank auch an Trump und Von der Leyen, die uns das Offensichtliche so schamlos vor Augen führten:
Die Befehlsausgabe des Paten an seine Statthalterin- und damit an uns alle!
Die Chinesen haben ihre Strategeme . Was könnte für uns in Frage kommen?
Es bietet sich das Strategem Nr.19 an:
„Unter dem Kessel das Brennholz wegziehen“
( s. Harro von Senger „Strategeme“ Band 2)
Also die Zahlungen an die EU einstellen zusammen mit einer Koalition der Vernünftigen.
Nur so kann man den Augias Stall der EU Lobbyisten ausmisten.
Im Notfall Austreten, koste es was es wolle!
Alles ist billiger, als dieser unersättliche Moloch!
Mit der jetzigen Regierung geht das nicht, weil offensichtlich alle von dem faulen, korrupten System profitieren.
Den Weckruf unseres geschätzten, von 30 Prozent gewählten BP, den er allerdings anders gemeint hatte, sollten wir aufgreifen, indem wir ihn mit einem wesentlichen Wort ergänzen:
„So blöd sind wir nicht!“
2 Antworten
Ausgezeichnete Zusammenfassung der aktuellen Lage.
Danke!
Dank auch an Trump und Von der Leyen, die uns das Offensichtliche so schamlos vor Augen führten:
Die Befehlsausgabe des Paten an seine Statthalterin- und damit an uns alle!
Die Chinesen haben ihre Strategeme . Was könnte für uns in Frage kommen?
Es bietet sich das Strategem Nr.19 an:
„Unter dem Kessel das Brennholz wegziehen“
( s. Harro von Senger „Strategeme“ Band 2)
Also die Zahlungen an die EU einstellen zusammen mit einer Koalition der Vernünftigen.
Nur so kann man den Augias Stall der EU Lobbyisten ausmisten.
Im Notfall Austreten, koste es was es wolle!
Alles ist billiger, als dieser unersättliche Moloch!
Mit der jetzigen Regierung geht das nicht, weil offensichtlich alle von dem faulen, korrupten System profitieren.
Den Weckruf unseres geschätzten, von 30 Prozent gewählten BP, den er allerdings anders gemeint hatte, sollten wir aufgreifen, indem wir ihn mit einem wesentlichen Wort ergänzen:
„So blöd sind wir nicht!“
Ich glaub, er ist schon ein wenig terrisch, unser Kriegsheld erste Reihe fussfrei.