Der Krieg in der Ukraine tritt in seine letzte Phase. Die Fronten brechen überall ein, die militärische Lage wird zunehmend aussichtslos. Wenn nicht weitere militärische und finanzielle Unterstützung erfolgt, bricht der Widerstand binnen Monatsfrist zusammen. Junge Dienstpflichtige verlasse zu Tausenden das Land. Korruptionsskandale erschüttern das Vertrauen in die Regierung Selenskij im In- und Ausland.

Das böse Spiel

Die Weitblickenden richten ihr Mäntelchen bereits nach dem Wind: Die USA ziehen ihre Unterstützung zurück und schlagen sich in Erwartung fetter Beute auf die Gegenseite. Ihre Strategie folgt einem Muster, das seit den Angriffskriegen in Korea, Vietnam, Irak, Syrien, Libyen und Afghanistan immer wieder zu beobachten war: Man beginnt einen Konflikt fern von den heimatlichen Küsten, zieht lokale Verbündete hinein, bis deren Infrastruktur zerstört ist. Dann wird der angeblichen Freund in den Trümmern alleingelassen. Die Waffenindustrie ist zufriedengestellt, die Beute- Bodenschätze, Öl und Gas, Sicherung von Einfluss, geschwächte Gegner- wird genüsslich verteilt. Den Preis- hunderttausende Opfer, Millionen Flüchtlinge, zerstörte Städte und Landschaften – zahlen seit den Zeiten, als die USA noch selbst Soldaten entsandten, großteils die verlassenen „Freunde“ und betrogenen Mitstreiter.

Geier am Beuteplatz

Dasselbe böse Spiel beginnt jetzt, nachdem sich herausstellte, dass Russland mit konventionellen Waffen auf europäischem Boden nicht zu besiegen ist. Die Einsicht ist bis zu den unbelehrbaren Dummköpfen in Brüssel und den Vasallen der USA in den Staatskanzleien in Berlin, London und Paris noch nicht durchgedrungen. Man versucht verzweifelt, weitere hunderte Milliarden zusammenzukratzen, um den aussichtslosen Kampf der von ihrer korrupten Führung irregeleiteten Ukrainer zu verlängern. Dass dahinter andere Interessen als redliche stehen, kann man an den Kursen der Waffenindustrie und den ungeheuren Summen, welche engste Mitarbeiter im Büro Selenskij ins Ausland verschieben, unschwer ablesen. Der Kampf der Geier um die Beute an der darniederliegende Ukraine hat längst begonnen. Den Hauptanteil sichern sich Russland und die USA.

Profiteure in Washington und Moskau

Während Putin seine strategischen Ziele- die Neutralisierung der Ukraine, eine Schwächung von deren Militärpotenzial und die Einverleibung der östlichen Gebiete erreicht und damit den Schrecken „NATO ante portas“ verhindert hat, verleiben sich USA- Konzerne die fruchtbaren Böden der Ukraine und einen Großteil ihrer Bodenschätze ein. Amerikanische Konzerne verhandeln mit russischen Geschäftsleuten über Kooperationen bei Gas, Öl, seltenen Erden und selbst die heiße Kartoffel „North Stream Pipeline“. Macht und Kapital werden neu verteilt. Putin wird sich dabei über die Stornierung der Sanktionen und die Wiederaufnahme wirtschaftlicher Beziehungen in den gesamten Westen freuen,

Europäer am Katzentisch

Die Europäer hingegen sitzen am Rande des von Federn der Ukraine bedeckten Beuteplatzes und dürfen den Geiern bei ihrem Mahl zusehen. Obendrein hat man sie dazu verdonnert, den Rüstungskonzernen hunderte geborgte Milliarden in den Rachen zu werfen, um in Zukunft der „Gefahr aus dem Osten“ allein, ohne den großen Bruder Kain jenseits des Atlantiks, zu begegnen. Nicht einmal die Chefs der NATO in den USA kann man aus Deutschland erreichen: Der dortige Generalleutnant Christian Freuding beklagt sich, dass seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump die Kommunikation mit dem US- Verteidigungsministerium „komplett abgebrochen“ ist.

Die Abrechnung

Die Börsianer hingegen sind erwartungsfroh: Ein Ende des Krieges wird die Aktienkurse beflügeln. Auch der Bürger könnte etwas von der Beute abbekommen: Öl- und Gaspreise werden fallen, die Inflation dämpfen und der darniederliegenden Wirtschaft aufhelfen. Kurz: das alte Sprichwort: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ (Heraklit, um 520 v. Chr.) hätte sich wieder einmal bewahrheitet. Dass er auch diesmal Mörder von hunderttausenden Soldaten und Zivilisten war, wird anhand der bald ausbrechenden wirtschaftlichen Euphorie unter die Decke gekehrt werden.

Wer aber wird die Frage nach den Schuldigen an der Katastrophe stellen? Wen von jenen Vielen, die wider besseres Wissen den Krieg um Jahre verlängert haben, wird man vor den Vorhang holen? Wer von den Journalisten, die den Wahnsinn mit ihrem untertänigen Geschreibe stärkten, wird sich seiner Sünden erinnern oder sie gar einbekennen?

Die Führung in Brüssel hat alles verspielt, was Europa in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich, politisch und machtmässig ausmachte, die ungezügelte Einwanderung noch nicht einberechnet. Dieses geschichtliche Versagen wird für alle Zeiten in den Geschichtsbüchern stehen.