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Ein Danaergeschenk an Europa

„Es ist Zeit für die Ukraine, zu handeln. Wir werden die NATO weiterhin mit Waffen beliefern, damit die NATO damit machen kann, was sie will!“ Russland muss besiegt, keine ukrainischen Gebiete sollen abgetreten werden. Eine „Koalition der Willigen“ möge ans Werk schreiten. So könnte man die jüngste Kehrtwende des US-Präsidenten interpretieren.

Fort mit der heißen Kartoffel

Der Präsident wusch damit am 23. September 2025 in New York seine Hände in Unschuld, und schob das Problem nach Europa, nachdem er Putin in Alaska noch den roten Teppich ausgerollt hatte. Damit wiederholt sich ein Muster, dem Amerika in allen seinen militärischen Abenteuern (Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan etc.) folgt: Man lässt die einstigen Verbündeten mit dem angerichteten Scherbenhaufen allein.

Die Ziele- Schwächung von Konkurrenten, Raub von Energie und Rohstoffen, profitable Lieferung von Waffen- sind erreicht.

Die Koalition der Willigen

Diese Allianz wurde von Emmanuel Macron und dem Briten Keir Starmer vorangetrieben. Das lockere Bündnis aus mehr als 30 Staaten soll drei Ziele verfolgen:

  • Militärische Unterstützung der Ukraine.
  • Sicherheitsgarantien und Abschreckung: Aufbau einer militärischen Einheit, um einen Waffenstillstand oder Frieden abzusichern und Russland abzuschrecken.
  • Intensivierung der Verteidigungsinvestitionen (bis zu 800 Milliarden €.)

Die erste „Koalition der Willigen“ endete im Lügen-Fiasko

Diese Entwicklung, zusammen mit den zur Einschüchterung der Bevölkerung maßlos übertriebenen, großteils erfundenen Zwischenfällen (Verletzungen des NATO-Luftraums) erinnern fatal an das Jahr 2003. Damals ließ sich eine ebenfalls „Koalition der Willigen“ genannte Gruppe von 49 Staaten unter der Führung der USA von den Lügen des US-Außenministers Colin Powell dazu verführen, am völkerrechtswidrigen Überfall auf den Irak zu teilzunehmen.

Dieser wurde mit der Behauptung begründet, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen. Der Höhepunkt staatlicher Niedertracht war die Rede des US-Außenministers Colin Powell am 5. Februar 2003 vor dem UN-Sicherheitsrat. Er zeigte angebliche Beweise (Satellitenbilder, Audioaufnahmen, ein Röhrchen mit Anthrax-Pulver). Tatsächlich basierte alles auf manipulierten Daten. Nach Aufdeckung des Betrugs, als der Krieg längst vorbei und die Toten begraben waren, gab Powell scheinheilig zu: „Es war der größte Fehler meines Lebens.“ Die Lügen wurden durch die Medien weltweit verbreitet. Später gestand man – z. B. die NYT – „Wir waren nicht streng genug.“ Diese Krokodilstränen brachten den hunderttausenden Toten ihr Leben nicht mehr zurück. Präsident G.W. Bush ließ sich am 1. Mai 2003, vor dem Auffliegen des Betrugs, stolz ablichten: „Mission accomplished“ (Mission erfüllt).


Abstoßender Zynismus

Am Todestag der früheren Außenministerin der USA, Madeleine Albright versandte die damalige Ministerin Annalena Baerbock einen Tweet: “Mit ihr verlieren wir eine streitbare Kämpferin und Vorreiterin… Auch ich stehe heute auf ihren Schultern.” Unvergessen ist Albrights TV-Auftritt am 12. Mai 1996 bei CBS, in dem sie die Wirtschaftssanktionen gegen den Irak, die Hunderttausende Menschenleben kosteten, rechtfertigte. Auf die Frage der Journalistin Lesley Stahl, ob der Tod von 500.000 Kindern als Preis dafür angemessen war, antwortete sie: „Ja, es war den Preis wert.“ Auf derartigen Schultern zu stehen ist nicht jedermanns Sache.

Intermezzo

Mich beschäftigt bei alledem eine quälende Frage: Warum sollte die Russische Republik einen EU- Staat angreifen?

  • Wegen der grossen Rohstoffvorkommen?
  • Des Öls im Weinviertel?
  • Des Goldes in Brüssel?
  • Der holländischen Tulpen?
  • Der französischen Schulden?
  • Des Schweizer Käses?
  • Der Migranten-Malaise in London?

Dass die USA den Irak, Iran, halb Südamerika, Libyen- alles, wo Öl, Gas und Rohstoffe zu erbeuten waren und Waffen abgenutzt und mit ungeheurem Profit nachgefertigt werden mussten, überfielen, ist verständlich. Warum aber sollte Putin wegen der Seen in Karelien und der vergreisten verschuldeten, abgefuckten Europäer den 3. Weltkrieg anfangen und dabei verdampfen? Einerseits raunt man, Russland sei dabei, den Krieg zu verlieren, ein Papiertiger, mit der Wirtschaft am Ende etc. Andererseits schürt man die Angst davor, es würde das stärkste Militärbündnis der Welt angreifen. Wie geht das zusammen?

Drohnen überall

In den letzten Wochen überschlugen sich- großteils auf Fehlmeldungen beruhende- Berichte über mysteriöse Sichtungen von unbekannten Flugobjekten in mehreren NATO-Staaten. Ein Beispiel ist die Hysterie in Dänemark.

„Nachdem Drohnen auf mehreren Flughäfen schwere Störungen verursacht hatten, erklärte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen besorgten Dänen am Donnerstagabend, Europa müsse „gewalttätigere und häufigere Hybridangriffe als neue Realität“ akzeptieren. Sie nannte Russland jedoch nicht als direkten Schuldigen – vielleicht fehlen hierfür bislang die Beweise, oder Schuldzuweisungen würden Moskaus Ziele zu sehr begünstigen –, sondern bezeichnete es als die größte Bedrohung für Europa.“ (CNN).


Mißtrauen

Die Entstehung der zweiten „Koalition der Willigen“ entspricht jener ihrer Vorgängerin. Die angestrengte Suche nach Rechtfertigung von Kriegshandlungen und nachweislich manipulierte Begründungen lassen größtes Misstrauen an den Absichten im Hintergrund aufkommen.

  • Wir kennen nur die getürkte Oberfläche des Geschehens. Die Medien folgen ungeprüft allen lancierten alarmistischen Nachrichten.
  • Wer so lügt wie die USA 2003 und seine Verbündeten stets im Stich lässt, dem sollte man keinen Glauben schenken.
  • Wie das Bekenntnis Madeleine Albrights zeigt, nehmen die USA in Vertretung ihrer Interessen keine Rücksicht auf das Leben von Zivilisten.
  • Einem Präsidenten zu vertrauen, der innerhalb weniger Monate seine Position diametral ändert, ist leichtfertig.
  • Die 2. „Koalition der Willigen“ entstand u.a. aus dem Geltungsdrang zweier Staatsmänner, die von ihren innenpolitischen Problemen ablenken wollen.

Wenn sich dieses Bündnis darauf einlässt, Kriegshandlungen mit Russland direkt zu unterstützen, wird dies verheerende Folgen für ganz Europa haben. Am Ende des Tages wird auch diese „Koalition“, wie alle Verbündeten der USA bisher, schmählich im Stich gelassen werden.

Die Ziele der Kampagne

  • Übertragung der Kriegslasten auf die Schultern der Europäer
  • Weitere Beschäftigung der US-Waffenindustrie auf EU-Kosten
  • Aussichtslose Fortsetzung eines nicht zu gewinnenden Krieges.

Dass das offizielle Europa samt den angeblich allwissenden Berichterstattern und Kommentatoren in der Mehrzahl die Augen vor alledem verschließen, kann nur drei Gründe haben:

Entweder man will den Weg ins Verderben absichtlich beschreiten, oder ist zu feige, die Fakten zu offenbaren- oder ist ganz einfach zu dumm um , die klar zutage liegenden Absichten zu durchschauen.

Letzteres trifft sicher auf unsere Außenministerin zu, welche frohlockte: „Es ist gut, dass Trump die Geduld mit Putin verliert.“ Ergänzung: „…..und wir alle die Folgen alleine schultern.“