Da Ruß.
Hans Kloepfer, 1915, im 1. Weltkrieg
A gfongana Ruß, a großmächtana Monn,
ban Zenz in da Wial kriagg an wehtandn Zohn;
und er jammat und haust, und da Dokta so weit,
und die Oarbat so gnedi und koans hot just Zeit,
daß dan obi kunnt füahrn bis auf Eibiswold nein –
wall alloan derft a net, muaß a Wochta mit sein.
Zlest denkt si die Bäurin, i kunnt’s jo probirn,
sull mei Hiaserl den Russn zan Zähntreißn füahrn.
(Dos is ihr jüngsts Büabl, grod sechjahri heut,
roatgwanglt, kloanwunzi, oba witzi und gscheit!)
Und sie ruaftn eam vun Schoufholtn hoam vun da Holt:
„Steck die Schuach an, muaßt obi zan Dokta z’Eibiswold!

Und i liaß’n schöa grüaßn und i bitt’n holt recht,
ob a denn unsan Russn net zähntreißn möcht.“
Jo und duat sogg die Köchin vun Dokta: „Scha, grod is a fuat!“
Schofft da Hiaserl in Russn: „Do setz di hiaz nein ins Vorhaus und woartast, i kaf dawal ein!“
Und da Ruß sitzt scha do und sogt „dobre“ und locht,
und dawal hot da Hiaserl seinig Weg olli gmocht.


Da hebbs on zan schneibm und waht, doß ma völli die Hond vor die Augn neama siacht.
Und da Hiaserl wird müad, wal da Rucksack so ziacht.
Den nimmb da Ruß üba. Und ’s schneibb wia net gscheid,
und longsom wirds finsta und da Weg noch so weit!
Und sie löffln a Suppm und die Muatta woar froh,
und da Russ krallt gemüatli in Stodl intas Stroh,
und is bacherlwoarm glegn, dawal der Schneewind hersolzt,
– und hot tramt, doss sei Büabl in Russland eahm holst.

